Anlagenentstaubung
Beim Strahlprozess entsteht durch von den Werkstücken gelösten Rost und Zunder sowie durch zerbrochenes Strahlmittel Staub sowie sogenanntes Unterkorn. Das Unterkorn wird im Strahlmittelreiniger abgeschieden, der individuell auf die verschiedensten Strahlmittelsorten und -korngrößen einstellbar ist. Den nötigen Unterdruck erzeugt ein Patronenfilter, der bei den Anlagen RB 600, RB 1000 und RB 1500 auf der Anlage und bei den größeren Anlagen ab RB 2000 separat neben der Strahlanlage angeordnet wird.
Ein der Filteranlage vorgeschalteter Prallabscheider sorgt nicht nur für die Separation von evtl. itgerissenem Unterkorn (Schutz der Filterpatronen vor unnötigem Verschleiß) sondern er ist zusätzlich zertifiziert als Funkenabscheider und ist ein Element zur Einhaltung der ATEX Vorschriften. Die eingesetzten Patronenfilter arbeiten mit automatischer Abreinigung der Patronen durch ruckluftimpulse. Diese sind je nach Staubart und Staubanfall in ihrer Intensität und Dauer einstellbar.
Alle Elemente an der Filteranlage sind zündquellenfrei ausgeführt.
Be- und Entladen
In der Basisausrüstung werden die Ein- und Auslaufrollgänge der Rollbahnstrahlanlage vom Zentralantrieb an der Strahlanlage angetrieben. Zur Erhöhung der Effizienz können diese mit separaten Antrieben ausgerüstet werden. Die zugehörigen Frequenzumformer werden automatisch synchronisiert. Sofern schöpfende Werkstücke gestrahlt werden, die nicht mit der Bürst-Blasstation abgereinigt werden können, empfiehlt es sich, unterhalb des Auslaufrollgangs den Sammeltrichter zu verlängern und mit einer Rückförderschnecke auszustatten, um abgekipptes oder abgefegtes Strahlmittel in die Anlage zurückzufördern.
Durch den Einsatz von Querfördersystemen kann eine weitere Effizienzsteigerung der Anlage erzielt werden. Ebenso kann über solche Querfördersysteme die Strahlanlage in automatische oder halbautomatische Säge-/Bohr-Produktionslinien integriert werden.
Strahlmittel
Bei den genannten Einsatzzwecken von Rollbahnstrahlanlagen wird üblicherweise rundes Stahlstrahlmittel eingesetzt (gegossen oder arrondiertes Drahtkorn). Das Strahlmittel wird im Kreislauf gefahren und kontinuierlich von Verunreinigungen befreit.
Für ein gutes Strahlergebnis ist ein ausgewogenes Strahlmittel- Betriebsgemisch nötig. Die feineren Bestandteile dieses Betriebsgemisches sorgen für eine gleichmäßige Überdeckung der zu strahlenden Oberfläche, die gröberen sind nötig, um insbesondere Zunder zu brechen.
Der Einsatz des richtigen Strahlmittels ist für den jeweiligen Strahlprozess und damit für ein gutes Strahlergebnis von entscheidender Bedeutung. Als Faustregel gilt:
• Grobe Werkstücke ( z. B. schwere Walzprofile) grobes Strahlmittel-Betriebsgemisch (Nachspeiskorngröße: S 390 und darüber)
• Feine Werkstücke (z. B. dünne Bleche) feines Strahlmittel-Betriebsgemisch (Nachspeiskorngröße S 330 und darunter)